12'' Maxi: Deutschland, einig Flaschenpfand

01 Deutschland, einig Flaschenpfand

 


Ah, wie war es ehedem
mit der Mauer so bequem
Das jeweils andere System
war wechselweise kaum zu sehn

Zwischen Nachbarn eingekeilt
jeder Arsch ist zweigeteilt
ausser unser Heimatland
Deutschland, einig Flaschenpfand

Jetzt klinkt man sich ein
ins Kauf- und Rauschdesign
Verdrängung, die zum Himmel stinkt
auf einem Auge blind

Rache an kleinen Stasi-Tätern
lenkt locker ab von Nazi-Vätern
Demokratur und Kapital
hart wie Eiche, kalt wie Stahl

Uh, wie war im Honni-Staat
der Friede faul, das Leben hart
Was übrigblieb wird abgesahnt
von der Treuhand

Bonzen gingen Bonzen kamen
vom Regen in die Traufe, Amen
Rübermachen, reich in’s Heim
keiner will der Letzte sein

Und wie war’s vormals im Westen
am Besten sich recht fett zu mästen
Von Begierde zu Genuss
Überdruss im Überfluss

Freier Fall für freie Bürger
wo die Schinken winken
Geld macht geil auf immer mehr
gierig die Konsensmilch trinken
Countdown im Schlaraffenland
Deutschland, einig Flaschenpfand

Vergangenheit zugeschaufelt
wie die Geschichte lehrt
Dieser Schoss ist fruchtbar noch
maskiert, korrupt und schöngefärbt
Endlich wichst zusammen
was zusammengehört

‚Wir sind das Volk‘
dass ich nicht weine
ein Volk, ein Reich, wie früher
Pfötchen geben, Schnauze halten
alle Rechte vorbehalten

Ihr schluckt jede Kröte
Bismarck, Hitler, Kohl und Goethe
Wer sagt wir seien nicht verwandt
Deutschland, einig Flaschenpfand

© K.G.B. 1992

 

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